Gesundheitsrisiko Partyrauchen

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Gesundheitsrisiko Partyrauchen

Besonders den sogenannten "Partyraucher/innen" fällt es schwer, das liebgewordene Ritual beim Ausgehen aufzugeben. Warum Partyrauchen so gesundheitsschädlich ist, erklären wir Ihnen.

Es gibt jederzeit viele gute Gründe, um mit dem Rauchen aufzuhören oder weniger Alkohol zu trinken. Ob es die Neujahrsvorätze sind oder ob Sie sich unterjährig dazu entscheiden, gesünder zu leben, spielt in diesem Fall keine Rolle. Besonders den Gelegenheitsraucher/innen und Partyraucher/innen fällt es schwer, das liebgewordene Ritual beim Ausgehen und in Gesellschaft aufzugeben. Warum gerade Partyrauchen so gefährlich ist, erklären wir Ihnen heute.

Doch warum fällt es uns oft schwer, ungesunde Gewohnheiten zu ändern? Die Psychologie hinter dem Prozess, Gewohnheiten zu ändern, ist schlicht die, dass wir alle immer wieder gerne das tun, was sich gut für uns anfühlt – selbst wenn wir wissen, dass es uns auf lange Sicht nicht weiterbringt oder es uns schaden kann. Wenn wir z. B. Rauchen oder Alkohol trinken (oder Nikotin und Alkohol zusammen), wird unsere Dopaminausschüttung angeregt – das ist ein Wohlfühlbotenstoff in unserem Gehirn.

Wenn wir die Erfahrung gemacht haben, dass sich ein bestimmtes Verhalten, wie z. B. Partyrauchen, gut anfühlt, entsteht der Drang, diese Erfahrung immer wieder zu wiederholen. Das Verhalten „Rauchen und Alkohol auf Partys oder am Wochenende“ wird zu einer Gewohnheit. Damit wird der Griff zu Nikotin und Alkohol Mittel zum Zweck. Obwohl das Endergebnis letztendlich sehr frustrierend sein kann, sorgen diese ungesunden Gewohnheiten dennoch für ein angenehmes Zwischengefühl.


Rauchen und Alkohol sorgt für ein drastisch erhöhtes Krebsrisiko

Das Zusammenspiel zwischen Nikotin und Alkohol lässt die Krebsgefahr dramatisch steigen.

Studien zeigen: besonders gefährdet, an Krebs zu erkranken, sind Partyraucher/innen. Also Menschen, die rauchen und gleichzeitig Alkohol trinken. Die Kombination von Alkoholkonsum und Rauchen verursacht insbesondere Krebserkrankungen der oberen Atemwege und des oberen Verdauungstraktes, wie Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs.

Was bedeutet „erhöhtes Krebsrisiko“? Wie zeigt sich das Partyrauchen in Zahlenwerten?

Bei Personen mit einem Alkoholkonsum von 25 bis 50 Gramm Alkohol pro Tag ist das Risiko für Speiseröhrenkrebs um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Ganz ähnlich sieht es in der Gruppe der Gelegenheitsraucher/innen aus: Eine bis sieben Zigaretten pro Tag verdoppeln das Risiko. Bei Partyraucher/innen, die gleichzeitig trinken und rauchen, steigt die Krebsgefahr auf das Zwölffache.


Erhöhtes Krebsrisiko durch Partyrauchen - Warum ist das so?

Alkohol löst bei Rauchern ein Verlangen nach Tabak aus und umgekehrt. Das verabreichte Nikotin senkt den Alkoholspiegel im Blut signifikant. Nikotin verzögert also die Weitergabe von Alkohol vom Darm in die Blutbahn und dadurch wird ein größeres Verlangen nach Alkohol ausgelöst. Für die gewünschte Wirkung wird dann eben mehr Alkohol konsumiert.

Besonders Jugendliche sind gefährdet, weil sie den Alkohol vor allem wegen seiner berauschenden Wirkung trinken. Rauchen sie noch zusätzlich, liegt es nahe, dass sie noch größere Mengen Alkohol zu sich nehmen.

Bei der Wechselwirkung von Nikotin und Alkohol entsteht eine Menge an giftigen Nebenprodukten, die den Organismus schädigen können. Besonders gefährlich am nächsten Tag: der Giftcocktail im Körper, den die beiden Substanzen erzeugen.

Was bisher als Zufall angesehen wurde – dass Raucher/innen mehr Alkohol trinken, scheint nun auf Grund aktueller Studienergebnisse plausibel erklärt werden zu können. Die schädlichen Nebenprodukte von Nikotin und Alkohol, die direkte Schädigung durch die Substanzen an sich und zu guter letzt, der Hebel-Effekt der beiden Suchtmittel führt zu dem rasanten Anstieg des Krebsrisikos bei Partyraucher/innen.


Gewohnheiten ändern – Psychologie: Ist das nur etwas für junge Menschen? Oder gelingt es auch Menschen mit 50plus, ungesunde Laster loszuwerden?

Je eintöniger der Alltag verläuft, desto weniger wird der Kopf gefordert. Das betrifft Jung und Alt. Neues zu lernen, neue Routinen zu entwickeln und immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren, aktiviert unser Gehirn und hilft, insbesondere bei Personen 50plus, die frisch geknüpften Nervenverbindungen zu festigen.

Je häufiger sich das Gehirn mit neuen Aufgaben beschäftigt, desto mehr Verknüpfungen entstehen und umso schneller lässt sich das Erfahrene abrufen. Alte Gewohnheiten loszuwerden, ist schwerer, als neue Gewohnheiten zu etablieren. Daher gilt für alle Altersgruppen die Empfehlung: ersetzen Sie ungesunde Gewohnheiten durch neue gesündere Gewohnheiten.


Gewohnheiten ändern – mit diesen Tricks aus der Psychologie überlisten Sie sich selbst

1. Partyrauchen ersetzen durch neue Gewohnheiten

Beispiel für neue Gewohnheiten:

  • Versuchen Sie es doch einfach mal mit einem Mocktail (alkoholfreien Cocktail) und vergessen Sie Ihre Zigaretten bewusst zu Hause, wenn Sie auf eine Party gehen
  • Statt Zigaretten am Kiosk zu kaufen, holen Sie sich etwas anderes und gesünderes, z. B. zuckerfreie Kaugummis oder einen Müsliriegel oder eine Zeitschrift
  • Am Anfang kann es helfen, sich Freund/innen mit auf Partys zu nehmen, die weder rauchen noch trinken, so werden Sie weniger verleitet

2. Entscheiden Sie sich gegen das Partyrauchen, indem Sie die Gewohnheitsschleife durchbrechen

Das Verändern von Gewohnheiten ist leichter umsetzbar, wenn wir die Zusammenhänge verstehen. Unsere Gewohnheiten folgen einem Prinzip und laufen nach demselben Schema ab.

  • Auslöser (Trigger) = eine bestimmte Uhrzeit, ein Ereignis, ein Gefühl motiviert uns zu einer Handlung
  • Routine (Gewohnheit) = das, was wir als Reaktion auf den Trigger tun. Ein Verhaltensmuster, dem wir folgen, ohne darüber nachzudenken
  • Belohnung = das Gefühl, was wir danach haben (Dopaminausschüttung)

3. Gewohnheiten – Trick aus der Psychologie: Sich selbst belohnen

Neue Gewohnheiten umzusetzen und alte Gewohnheiten zu verändern, ist „Arbeit“ und soll belohnt werden. Die Belohnung suchen Sie sich selbst aus und soll Ihnen als Anreiz dienen, dass Sie Ihre neuen Gewohnheiten, wie z. B. auf „Partys alkoholfreie Cocktails trinken“, tatsächlich umsetzen.

4. Bye-bye Partyrauchen - Erfolge festhalten und wertschätzen

Hilfreich und motivierend kann ein Zählsystem sein, in welchem Sie alles zählen, was Sie erfolgreich umgesetzt haben. Ob Sie es in Ihrem Kalender eintragen, ins Tagebuch schreiben oder Sticker an Ihren Kühlschrank pinnen – das ist ganz Ihnen überlassen. Sie denken jetzt: „Das klappt doch nur bei Grundschulkindern und nicht bei Menschen in den 30ern oder 50plus?“

Es klingt vielleicht für Sie albern, aber den Erfolg und Fortschritt zu dokumentieren und zu visualisieren, hat oft eine gewaltige Wirkung und motiviert uns, durchzuhalten.


Alkohol: Das sind die Gesundheitsfolgen

Viele von uns schätzen die anregende und stimmungssteigernde Wirkung von Bier, Wein, Sekt und Spirituosen. Leider vergessen wir gerne, wie gefährlich das Zellgift Ethanol bei übermäßigem Konsum und auf lange Sicht werden kann.

Schon im Mund, wenn der Alkohol über die Schleimhäute und die Speiseröhre in den Körper gelangt, beginnt seine Wirkung. Den Großteil nimmt jedoch die Magenschleimhaut auf.

Anschließend gelangt der Alkohol in die Blutbahn und erreicht so auch andere Organe. Über die sogenannte Pfortader gelangt der Alkohol in die Leber, die ihn von nun an langsam abbaut.

In dieser Zeit entfaltet der Alkohol im Körper seine volle Wirkung. Er beeinflusst vor allem die Zentren des Gehirns, die das Bewusstsein und die Gefühle steuern. Zunächst anregend, später dann betäubend. Er stimuliert dabei Rezeptoren in Gehirn und Nervensystem, wodurch Alkohol entspannend und angstlösend wirken kann.

Diese Effekte beruhen auch auf der erhöhten Produktion von Dopamin und Endorphinen. Langfristiger Alkoholkonsum führt jedoch dazu, dass sowohl Hirnmasse als auch Hirnvolumen abnehmen.


Alkohol und Gesundheitsfolgen: Jeder Alkoholkonsum zerstört Hirnzellen

Alkohol beeinflusst den Stoffwechsel im Gehirn also erheblich. Die beteiligten Rezeptoren entwickeln bei ständiger Stimulation Toleranz, das heißt es werden bei längerem Alkoholmissbrauch immer größere Mengen benötigt, um den gewünschten Effekt zu erzielen. So entsteht das Verlangen, mehr Alkohol zu trinken und im weiteren Verlauf die Abhängigkeit von Alkohol. Expert/innen empfehlen daher, mindestens 2 alkoholfreie Tage pro Woche strikt einzuhalten und - wenn möglich – nicht jede Woche Alkohol zu trinken, auch wenn es nur 1 Glas ist.

Stellen Sie sich ganz bewusst diese Fragen jedes Mal, bevor Sie Alkohol trinken möchten:

  1. Wie viel Alkohol ist gesund für mich?

  2. Habe ich Verlangen nach Alkohol oder brauche ich gerade eigentlich etwas anderes (z. B. Zuneigung, ein „offenes Ohr“, Aufmerksamkeit, soziale Kontakte, Entspannung)

  3. Brauche ich Alkohol wirklich, um Spaß zu haben?

  4. Werde ich gerade von jemand gedrängt, Alkohol zu trinken – oder ist es meine eigene Entscheidung?

  5. Ist mir das Glas Alkohol die möglichen Gesundheitsfolgen, die daraus entstehen können, wert?

Die Leber, die den Körper mit speziellen Enzymen rund um die Uhr entgiftet, zerlegt das Ethanol in seine Bestandteile. Dabei entsteht das äußerst giftige Zwischenprodukt Acetaldehyd. Dieses Molekül schädigt die Schleimhautzellen und steht unter dem Verdacht sogar krebserregend zu sein.

Der Alkoholabbau in der Leber fördert außerdem die Produktion von Fettsäuren, die sich mit der Zeit in der Leber ansammeln. Folge: Die Leber verfettet. Oft führt diese Leberveränderung, wenn auch reversibel, später zu chronischen Leberschäden wie der Leberzirrhose. Liegen erst einmal Leberschäden vor, sind anschließend auch andere Organe betroffen. Langfristig kann eine zerstörte Leber etwa zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen.

Aber nicht nur die Verdauungsorgane werden bei Alkohol in Mitleidenschaft gezogen. Ein chronischer Alkoholkonsum wirkt sich auch negativ auf die Magen- und Darmschleimhaut aus, steigert das Herzinfarktrisiko durch erhöhten Blutdruck, steht im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs, vor allem Speiseröhrenkrebs.

Nicht nur der Körper leidet, auch die Psyche kann durch chronischen Alkoholkonsum Schaden nehmen. So häufen sich bei Menschen, die viel Alkohol trinken, Depressionen und Psychosen.


Fazit


Alkohol und Gesundheitsfolgen – jedes Glas ist ungesund, Partyrauchen ist besonders schädlich.

Schon 1x wöchentlich wirkt Alkoholkonsum gesundheitsschädlich. Rauchen und Alkohol sorgt für ein zwölffach erhöhtes Krebsrisiko.

Schützen Sie Ihre Gesundheit und trinken Sie Alkohol daher nur selten und in Maßen - Beachten Sie dabei die maximale Tagesmenge für Alkohol.

Vielen Dank, dass Sie sich auf unserer Seite informiert haben.

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Zuletzt bearbeitet: 01.03.2024

Autor: Julia Edler

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